Die Fahrt zum nächsten Übernachtungsplatz gestaltete sich, wie meistens, sehr entspannt. Kurz nach dem Start fuhren wir aber von der Straße ab und folgten kurz einer Schotterstraße zum Stora Fjätfallet. Ein hübscher kleiner, dafür umso breiterer, Wasserfall und gutes Angelgewässer (für die Angler unter euch).
Den ersten Tag verbrachten wir dann komplett auf dem Campingplatz. Wir nutzten diesen vor allem dafür, um etwas abzuschalten und die letzten Tage und Eindrücke zu „verarbeiten“. Dabei genossen wir natürlich ausgiebig den traumhaften Ausblick der sich von unserem Platz aus bot. Solche Ruhetage (dieser war zufällig auch der schwedische Nationalfeiertag) schieben wir ab und zu mal ein. An diesen pflegen wir unsere Webseite, verfassen Reiseberichte und planen die kommenden Etappen bzw. Ausflüge. Außerdem haben wir so die Möglichkeit und Ruhe, uns mit etwas Selbstgebackenem zu verwöhnen. Diesmal gab es einen Brownie (mit flüssigem Kern 😛 ).
Am darauffolgenden Tag wanderten wir zu zwei Wasserfällen. Der Fettjeåfallet war unser erster Anlaufpunkt. Zu ihm liefen wir an einem Bach entlang durch einen nahezu unberührten Wald. Zwei kleine Fälle bereiteten uns dabei auf diesen imposanten Wasserfall am Ende des Tals vor. In dieser geschützten Lage hatte sogar an einigen Stellen noch Schnee „überlebt“. Wir genossen eine ganze Weile die ruhige (bis auf das Rauschen des Wassers natürlich 😉 ) und menschenleere Umgebung am unteren Ende des Wasserfalls, bevor wir uns auf den Rückweg zum Parkplatz machten. Abschließend fuhren wir zum Sångbäcksfallet. Leider beschränkte sich hier die „Wanderung“ auf einen kurzen Pfad und ein paar Holztreppen am Hang hinab zum Fuß des Falls.
Am nächsten Morgen hieß es schon wieder, Sachen rutschsicher verstauen, Wohnwagen ankuppeln und ab auf den Inlandsvägen (Hauptverbindungstraße im Inland). Ein kurzer Abstecher über die längste Steinbogenbrücke in ganz Skandinavien und schon konnten wir, nach einiger Fahrtzeit, den nördlichsten Runenstein Schwedens bewundern. (Falls ihr vergessen habt wie die aussehen und sie ggf. sogar vermisst habt 😉 )
Doch kaum hatten wir wieder im Auto Platz genommen, kam es zu DEM Highlight, von welchem wir im Sonderbericht! ja direkt noch am selben Abend erzählen mussten. Unserer Elch-Begegnung. 🙂
Kurz darauf konnten wir dann „Beweise“ (in Form von Fußabdrücken) für die Existenz des legendären Storsjöodjur (Seeungeheuer des Storsjö) auf Fotos festhalten. Dabei handelt es sich um einen nahen Verwandten von Nessie, dem Seeungeheuer vom Loch Ness. Doch leider zeigte sich das Ungeheuer genauso wenig, wie damals Nessi auf unserer Reise durch Schottland (scheint eine recht zurückhaltende Familie zu sein).
Unser Etappenziel für den Tag war ein Campingplatz mit nahezu perfekter Lage für Naturliebhaber. Er befindet sich nämlich direkt oberhalb des Wasserfalls Ristafallet. Dank unserer „frühen“ Ankunft (es war erst 15 Uhr) hatten wir noch vollkommen freie Platzwahl und entschieden uns natürlich für den mit dem besten Blick. 🙂
Der Wasserfall besteht übrigens aus zwei Teilen, da er sich an einer Felsinsel aufspaltet. Der nördlich Teil ist dabei praktischerweise direkt vom Campingplatz aus erreichbar. Zum Südlichen fuhren wir dann am nächsten Morgen nach dem Frühstück. Anschließend ging es zum breitesten schwedischen Wasserfall, dem Tännforsen. Der Fluss Indalsälven fällt hier, mit einer Breite von 60m, gut 37 Meter in die Tiefe. Die Gischt am unteren Aussichtspunkt war so stark, dass wir uns fühlten, als würden wir in einer Wolke stehen. Noch spektakulärer fanden wir allerdings die Flussfälle Handölsforsarna. Über eine Länge von ca. 2km fällt hier das Wasser in mehreren Stufen insgesamt 125 Meter. Die schneebedeckten Berge rundherum lassen gut erahnen, wo all diese Wassermassen ihren Ursprung haben.
Die nächste Überfahrt führte uns dann nach Svaningen. Dabei waren die letzten 65km bis zum Campingplatz die bisher aufregendsten unserer Touren mit dem Wohnwagen. Es handelte sich fast ausschließlich um eine Schotterpiste. Und pünktlich als wir auf eben diese abbogen, fing es an zu regnen. Wie unser Gespann bei Ankunft am Platz aussah, könnt ihr hier sehen.
Bezüglich Naturereignisse kam es am kommenden Tag aber noch „gewaltiger“. Der Hällingsåfallet hat zwar „nur“ eine Fallhöhe von 43m, dafür rauscht das Wasser aber an einer senkrechten Felswand in einen 800m langen Canyon. Unten angekommen, „wirbelt“ der Lilla Hällingsån (Lilla bedeutet klein), in der zwischen 15 und 60 Meter breiten Schlucht, durch Stromschnellen und kleine Wasserfälle.
P.S. Unsere weiteren Reisepläne sind übrigens inzwischen noch ein ganzes Stück konkreter geworden. Ende Oktober geht unser Flug von Frankfurt am Main aus nach Sydney (mit Zwischenlandung in Abu Dhabi). Und ein paar Tage später können wir dann den Mietwagen abholen und uns auf den Weg machen, den roten Kontinent zu entdecken. Wir freuen uns und sind gespannt, was wir bis dahin in Europa noch alles erleben werden.
Spektakuläre Fotos !!! Ich hätte nie gedacht, dass es in Schweden so viele tolle Wasserfälle gibt.
Eine beeindruckende Landschaft auf jeden Fall.
Viele tolle Erlebnisse noch für euch.