13.07. – 09.08.2024
Diese spärlich besiedelte Wildnis nimmt ca. 81% der Landfläche Australiens ein und ist in vielen Teilen nur über unasphaltierten Straßen befahrbar. Selbst einige Nationalparks, wie den der Kennedy Range, erreicht man nur auf Sand-Schotter-Straßen. Vier kürzere Wanderwege gingen praktischerweise direkt vom Campingplatz los und so erkundeten wir einen Tag lang die Schluchten dieses Gebirgszuges. Ein Pfad führte uns dabei auf den Gipfel, oder besser gesagt das Hochplateau, und bot einen fantastischen Blick über die scheinbar endlose Weite.
Der nächste Stopp lag dann noch weiter „mitten im Nirgendwo“, um genau zu sein, die nächste Ansiedlung ist von dort mindestens 350 km entfernt. Es handelt sich dabei um eine typisch australische Station (Farm im Outback), die allerdings direkt am Gelände des Mt. Augustus National Park liegt und deswegen auch Stellplätze & Hütten, einen kleinen Shop plus Kneipe und (extrem wichtig!) eine Tankstelle bietet. Eine wahrhaftige Oase in der Wüste. Von hier aus machten wir uns also daran den Monolithen des Mount Augustus nicht nur mit dem Auto zu umrunden, sondern auch an mehreren Stellen auszusteigen und kurze Strecken zu Steinritzungen der Ureinwohner zu laufen. Erster Tagespunkt, am noch etwas kühlerem Morgen, war jedoch eine mittelschwere Route auf einen Seitengipfel, den Edney’s Lookout.
Die Gebirgskette der Hamersley Range stand nun auf unserem Plan. Die Aboriginies nennen sie Karijini und in Anerkennung der Bedeutung für diese, trägt der Nationalpark auch diesen Namen. An insgesamt drei Tagen wanderten, kletterten und schwammen(!) wir durch eine Vielzahl unterschiedlichster Flussschluchten und konnten beim Mittag sogar einen Dingo beobachten.
Noch immer in der Region Pilbarra [ausgesprochen Pilbra; die Australier verkürzen einiges, bissl wie wir Sachsen ;-)] unterwegs, besuchten wir den Millstream Chichester National Park. Hier wanderten wir zu verschiedenen Ausblicken und konnten uns das Hauptwohngebäude eines über 100 Jahre alten Homestead ansehen.
Es folgten mehrere Tage in denen wir kaum etwas anderes als kleinere Städte, die Übernachtungs-Rastplätze und dazwischen das schier unendliche Asphaltband der Straße zu sehen bekamen. Diese nahezu unberührten und vor allem (scheinbar) nicht-enden-wollenden Landstriche sind uns zwar nicht neu, beeindrucken trotzdem immer wieder. Das Ziel, die nördlichste der neun Regionen West-Australiens, die Kimberley. Bevor wir uns allerdings wieder tagelang in die abgelegenen Nationalparks und Naturschutzgebiet aufmachten, stockten wir nochmal ordentlich unsere Vorräte auf und ab ging es zurück auf die Schotterpisten.
Die letzten Kilometer der Anfahrt zum Campingplatz im Wunaamin Conversation Park stellten sich dann als eine überaus aufregende Angelegenheit dar. Erstmals mussten wir nämlich durch bis zu etwa 50 cm tiefe Flüsse fahren. Aber auch unsere Füße sollten am folgenden Tag nicht trocken bleiben. Wir erkundeten die Dalmanyi (Bell Gorge) und um den gleichnamigen Wasserfall auch von unten betrachten zu können, mussten wir ebenfalls quer durch den Fluss. Der größte Teil ging dabei dank Felsen ganz einfach, aber für ein kurzes Stück (zum Glück war es an der Stelle nur knietief) entledigten wir uns der Wanderschuhe und balancierten durchs strömende Wasser. Anschließend statteten wir der Lennard Gorge im Miluwindi Conversation Park einen Besuch ab.
Der nächste Tag begann mit morgendlichen Wanderungen durch die Matthew Gorge und am Annie’s Creek entlang. Bei letzterem war der Höhepunkt eine symbiotische Beziehung zweier ineinander verwachsener Bäume (Boab und Würgefeige).
Im Bandiln͟gan (Windjana Gorge) National Park konnten wir zwar nur ein kurzes Stück in die Schlucht hineinlaufen, dafür sahen wir aber Süßwasserkrokodile. 🙂 Die heute bis zu 100m hohe Klamm ist Teil eines gehobenen, etwa 375 Millionen Jahre alten, Korallenriffs.
Ein Felstunnel, den der Nebenbach Tunnel Creek, im heute gleichnamigen National Park gebildet hat, befindet sich ebenfalls in diesem ehemaligen Riff.
Kurzbesuch im Wolfe Creek Crater National Park. Hier befindet sich der, mit ca. 850m Durchmesser, zweitgrößte Meteoritenkrater der Welt, aus dem Fragmente des Meteorit geborgen werden konnten. Vor schätzungsweise 300.000 Jahren krachte dieser rund 50.000 Tonnen schwere Gesteinsbrocken auf die Erde und hinterließ diesen beeindruckenden Krater.
Am Morgen danach warfen wir bei Halls Creek einen Blick auf die markante Gesteinsformation der China Wall. Diese natürliche Ader aus weißem Quarz erhebt sich an manchen Stellen bis zu 6 Meter über den Boden und verschwindet viele Kilometer später wieder komplett in der Erde.
Weiter ging es zu einem 2-tägigen Aufenthalt in den Purnululu National Park. Etwas mehr als 50km fordernder Offroad-Strecke, die nur mit Allradfahrzeugen mit hoher Bodenfreiheit befahren werden darf, mussten dafür aber erstmal überwunden werden. Und tatsächlich hatte es die Fahrt an manchen Stellen echt in sich und wir wurden ordentlich durchgeschüttelt. Besonders jedoch durch größere Brocken im Flussbett bei der ersten Wasserdurchfahrt.
Am ersten Tag führte uns ein insgesamt 12,5km langer Wanderweg durch die 360 Millionen Jahre alten, grau-orange gestreiften Sandsteinkuppeln der Bungle Bungle Range. Diese weltweit außergewöhnlichsten Beispiele von Kegelkarstformationen verdanken ihre Farbgebung Cyanobakterien (graue Bänder) und oxidierenden Eisenverbindungen (orange Bänder) an der Gesteinsoberfläche.
Den zweiten Tag verbrachten wir dann mit kurzen Abstechern in verschiedene Schluchten im nördlichen Teil des Parks.
Bevor es nun (vorerst) Abschied nehmen von Western Australia heißt, besuchten wir noch den Mirima National Park für eine kleine aber feine Wanderung.
So, jetzt müssen wir erst einmal weiterplanen und schauen, was als nächstes so auf uns wartet. Also bis bald.
Hallöchen meine zwei Weltenbummler 😉
Das war ja wieder ein beeindruckender Beitrag….ich bin hin und weg
Und dann noch mit Kneipp’scher Kur 🥶🙂
Liebe Grüße ans andere Ende der Welt und bleibt mir gesund 🙏🏻😘😘
eure Mutsch