Zurück in die einsame Weite


29.09. – 31.10.2024

Nach fast vier Wochen verließen wir den Walkamin Caravan Park und damit auch die Atherton Tablelands. Dem umliegenden Regenwald statten wir dabei jedoch noch ein paar Kurzbesuche ab.

Um die Stromschnellen der Babinda Boulders rangt sich übrigens eine Legende der Ureinwohner, wonach sich eine verschmähte junge Frau darin selbst ertränkt hat und seither versucht ihren Geliebten zu sich zu holen. Vielleicht hat das Baden hier auch deshalb schon mindestens 21 Menschen das Leben gekostet.

Unterwegs hielten wir am „The Golden Gumboot“ in Tully. Die Höhe dieser Skulptur beträgt 7,9 Meter und repräsentiert damit den gesamten Niederschlag im Rekord-Regenjahr der Stadt.

Angekommen im Minerva Hills National Park genossen wir nach einer kleinen Wanderung den Ausblick über einen Teil der Great Dividing Range, der Gebirgskette die sich entlang der kompletten australischen Ostküste erstreckt.

Die Tage darauf steuerten wir zwei mitten im Outback von Queensland liegende Nationalparks an. Den Anfang machte der Idalia National Park. Bei der Anfahrt „stolperten“ wir im Dorf Blackall noch über den ‚The Black Stump‘. Alles was sich westlich dieses Baumstumpfes befand, wurde einfach als „hinter dem schwarzen Stumpf“ bezeichnet, da hier quasi das unbewohnte Landesinnere anfing. Zur Erklärung, bei der Vermessung des Landes im 19. Jahrhundert wurden gern Baumstämme als Stationierungspunkte für die Vermessungsgeräte genutzt, da diese solide und stabil waren.

Danach war der Welford National Park an der Reihe. Wirklich etwas zum Wandern gab es zwar nicht, dafür aber ein paar landschaftlich reizvolle „Spazierfahrten“ durch roten Sand und Mulga-Buschland. Mulgabäume sind eine endemische Akazien-Art die fast auf dem gesamten Kontinent anzutreffen ist.

Immer weiter gen Süden führte uns der Weg in den folgenden Tagen. Zum Glück bot sich unterwegs das ein oder andere kleine Highlight in Form von Tieren oder, wie in dem Dörfchen Eulo, Erdzeitgeschichte. So konnten wir uns z.B. die Bronze-Statue eines Diprotodon Optatum ansehen. Es handelt sich um das größte bekannte Beuteltier das jemals gelebt hat und dessen heutige Verwandte Wombat & Koala sind. Ganz in der Nähe von Eulo wurde ein fast vollständiges Skelett dieses Tieres entdeckt und so diese realistische Darstellung sowie neue wissenschaftliche Erkenntnisse möglich.

Diprotodon Optatum

Jetzt erreichten wir den Bundesstaat New South Wales und endlich ergab sich wieder eine Gelegenheit für eine kleinere Bergbesteigung. Vom Gipfel des rund 500 Meter hohen Mount Gunderbooka verloren sich unsere blicke wieder einmal in den scheinbar unendlichen Weiten des australischen Kontinents.

Ein Radwechsel (und das noch vorm Frühstück 🙁 ) stoppte uns nur kurz, als wir unterwegs zur Mount Grenfell Historic Site waren. Dort angekommen genossen wir die einfache Wanderung auf den Mount Grenfell und die Felszeichnungen der lokalen Ureinwohner.

Entgegen unserem eigentlichen Plan, direkt den nächsten Nationalpark anzusteuern, fuhren wir jetzt in die Stadt Broken Hill, schließlich mussten wir uns erst einmal einen neuen Reifen besorgen. Leider war die Region allerdings durch einen großflächigem Stromausfall weitestgehend lahmgelegt und so konnten wir uns erst am folgenden Morgen auf die Suche begeben. Wieder vollständig ausgerüstet (gefüllter Kraftstoffkanister, aufgestockte Vorräte und intaktes Reserverad) machten wir uns dann für drei Nächte auf in den Mutawintji National Park.

Ist es nicht schön dreckig 🙂

Zum Abschluss dieses Beitrags eine kleine Berühmtheit aus dem Städtchen Peterborough, in der wir uns gerade aufhalten. Bob, der Eisenbahn-Hund, bereiste am Ende des 19. Jahrhunderts den Süden Australiens über 13 Jahre lang per Zug und ging so in die Folklore der australischen Eisenbahngeschichte ein.

Bis demnächst.

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