Nordnorwegen in all seinen Facetten

Nun ging es für 2 Tage nach Alta. Hier sahen wir uns zuerst die, im UNESCO-Weltkulturerbe eingetragene, Felskunst an. Dabei handelt es sich um Felsritzungen auf blankem Gestein. Der heute graue Fels war zur dieser Zeit noch rot (durch Eisenbestandteile) und die Ritzungen „erschienen“ grau-weiß. Erstellt wurden sie immer in Strand- bzw. Ufernähe über einen Zeitraum von etwa 5000 Jahren, wobei die älteste auf über 7000 Jahre datiert werden konnte. Von den bis heute rund 6000 entdeckten Figuren, befindet sich die höchstgelegene (und damit logischerweise auch älteste) inzwischen 25m oberhalb des Meeresspiegels. Bis vor einigen Jahren wurden die Ritzungen noch mit roter Farbe nachgezogen. Aber inzwischen belässt man sie in ihrem ursprünglichen Zustand bzw. entfernt die Farbe wieder.

Der Eintrittspreis galt auch für das angeschossene Museum mit einer Ausstellung über die Felsritzungen und über die bewegte Geschichte der Region um Alta und der Lachsfischerei. Die Sonderausstellung „natural born killers“ im Nebenraum, erregte in Anschluss daran noch unsere Aufmerksamkeit. Alle in Skandinavien vorkommenden Raubtiere (der Klasse der Säugetiere) wurden hier mit ihrer typischen Beute dargestellt. Ein Anblick der recht ungewöhnlich für Museen ist. Aber gerade deshalb sehr spannend war.

Der nächste Tag stand wieder ganz im Zeichen der spektakulären Natur Norwegens. Auf der Wanderung zum Sautso Canyon mussten wir uns dabei hin und wieder einen Weg über Steine suchen, um kleinere Flüsse überqueren zu können. Der Blick in Skandinaviens größte Flussschlucht war überwältigend. Wir standen sprachlos an der ca. 330m hohen Abbruchkante dieses 15 km langen und bis zu 500m hohen Canyons.

Auf der folgenden Überfahrt ins Dörfchen Svensby blickten wir nicht nur auf die beeindruckende Berge der Lyngen-Alpen, sondern fuhren erstmals auch mit einer norwegischen Fähre. Dank Sven hatten wir unser Gefährt in Norwegen schon „registriert“ und so gestaltete sich nicht nur die Nutzung sowie Zahlung der Fährfahrt entspannt, sondern wir sparten gleichzeitig noch dabei (50% dank der norwegischen Fährenkarte). 🙂

Fast ausschließlich über Steine, in allen Formen und Größen, wanderten wir am folgenden Tag zum Blåisvatnet, welcher vom Gletscher Lenangenbreen gespeist wird. Gletscherseen verdanken ihre intensive Farbe der im Wasser gelösten Schwebstoffe.

Neuer Tag, nächstes Wanderziel. Die Gorsabrua wartete auf uns. Sie überspannt die bis zu 153m tiefe und dabei nur 55m breite Sabetjohk-Schlucht und gewährt nicht nur einen atemberaubenden Blick in die Tiefe, sondern auch auf den 140 Meter frei fallenden Gorsifossen. Nach entspannter Mittagspause gleich neben der Brücke, machten wir uns auf den Rückweg unserer Rundtour. Verlief der Aufstieg am Vormittag noch einigermaßen erwartungsgemäß, entpuppte sich der Weg zurück zum Auto nun leider als kräftezehrend lang. Grund dafür war die weggespülte Brücke zum Parkplatz. Trotz mehrerer Versuche den Fluss an irgendeiner Stelle zu überqueren, mussten wir uns irgendwann eingestehen, dass die Natur uns heute geschlagen hatte. Also wanderten wir weiter das Tal hinab, in der Hoffnung noch eine andere Flussquerung zu finden. Das Ergebnis lautete, rund 10 Kilometer (und damit 2 Stunden) Umweg bis zum Auto. Und dabei standen wir doch schon nur knapp 100m davon entfernt. Aber eben leider auf der falschen Seite des Flusses. 🙁

Weiter ging es nun auf die Insel Senja. Kaum auf ihr angekommen, „begrüßten“ uns 2 Elche mitten auf der Fahrbahn. Leider waren sie dann trotzdem zu schnell weg, um ein Foto zu machen 🙁 Sämtliche Elchbegegnungen hatten wir übrigens an Regentagen und auf normal befahrenen Straßen. Irgendwie aber auch logisch, denn eine wirkliche Dämmerung gibt es in den Sommermonaten in Nord-Skandinavien ja nicht. Eine andere „Sehenswürdigkeit“ hatten wir aber glücklicherweise direkt von unserem Stellplatz aus in Sicht. Die Schiffe der bekannten Hurtigruten-Linie. Fast täglich fuhren 2 von ihnen hier entlang.

Unsere Fahrt auf der Senja-Touristenstraße am nächsten Tag war leider eher enttäuschend, wobei das Wetter sein übriges tat.

Tief, SEHR tief hängende Wolken verhagelten uns die Sicht…

Nach einem „Ruhetag“, an welchem es fast ununterbrochen regnete, konnten wir die geplante Wanderung im Nasjonalpark Ånderdalen endlich in Angriff nehmen. Der Weg zum See Åndervatnet war dabei teilweise stark matschig, aber für so etwas haben wir uns ja die guten Wanderschuhe geleistet. 😉

Freut euch auf den nächsten Bericht! 🙂

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