Öland war unser nächstes Ziel. Unterwegs verließen wir aber kurz mal die Schnellstraße und machten unsere Mittagspause nahe eines Friedensteins in Bröms. Dieser wurde hier, an der ehemaligen Grenze zwischen Dänemark und Schweden während des dreißigjährigen Kriegs, zum Gedenken an den vor Ort geschlossenen Friedensvertrag aufgestellt. Danach hielten wir noch kurz an einer der am besten erhaltenen Wehrkirchen Schwedens, Hagby kyrka.
Über die vor genau 50 Jahren errichtete und gut 6 km lange Ölandsbron ging es nun von Kalmar auf die zweitgrößte Insel Schwedens. Unser Domizil lag wieder atemberaubend mit weitem Blick über den Kalmarsund. Öland wird übrigens die Insel der Sonne und des Windes genannt, nicht umsonst, wie wir die kommenden Tage feststellen durften 😉
Zunächst ging es aber erst mal zurück aufs Festland. Die Stadt Kalmar wartete mit einer historisch wichtigen Sehenswürdigkeit auf uns, dem Kalmar slott. Dieses war zunächst Festung, bevor es zum Schloss umgebaut wurde. Grund hierfür ist die schwedische Geschichte und die dadurch bedingte Nähe zur ehemaligen schwedisch-dänischen Grenze.
In den darauf folgenden Tagen „erforschten“ wir dann einmal komplett die 137 km lange und maximal 16 km breite Insel, welche im Sommer, aufgrund der vielen und langen Sandstrände, beliebtes Urlaubsziel der Schweden ist. Uns interessierte neben der Natur aber auch Geschichtliches. Zuerst fuhren wir zur Südspitze und dem dortigen Leuchtturm, dem Långe Jan, wo wir sogar Seehunde „erahnen“ konnten. Unterwegs besuchten wir neben Bårby borg, den Überresten einer eisenzeitlichen Fluchtburg angrenzend an eine 20m hohen Felsklippe, in Gettlinge noch ein Gräberfeld (von denen es sehr viele auf Öland gibt) und ganz in der Nähe die Ruinen eines Alaunwerks aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Eketorps borg, eine wirklich beeindruckend rekonstruierte Fluchtburg, statteten wir auf dem Rückweg an der Ostküste der Insel auch noch einen längeren Besuch ab. Die so realitätsnah wie möglich (nach aktueller archäologischer Datenlage) wieder errichtet Burg wurde in unterschiedlichen Zeiträumen vom 3. bis zum 13. Jahrhundert genutzt. Deswegen sind im Inneren auch mehrere Arten von Häusern zu sehen. Insgesamt wurden bisher 15 solcher und ähnlicher Anlagen allein auf Öland entdeckt.
Nächster Tag, andere Richtung. Auf zum Norden der Insel. Ein kurzer Besuch des Burgholm slott und des direkt daneben liegenden Sommersitzes der schwedischen Königsfamilie (Solliden) folgte der etwas längere Weg zum Långe Erik, dem Leuchtturm am anderen Ende der Insel. Doch damit nicht genug für uns. 😉 Zusätzlich besuchten wir in Skäftekärr die Rekonstruktion eines eisenzeitlichen Bauernhofs, an der Küste in Byrum die „raukar“ genannten Kalksteinsäulen (Wind und vor allem Wasser formten diese interessanten Gebilde) und das Dorf Lerkaka. Hier stehen einige der am besten erhaltenen, für Öland charakteristischen, Windmühlen. Insgesamt existieren noch knapp 400 von ehemals 2000 dieser kleinen, klassischen Kornmühlen und trotzdem kann man sie noch in nahezu jedem Dorf entdecken.
Bald geht‘s weiter…
Es macht mir super viel Spaß euren Blog zu lesen und von euch über Geschichte und Kultur zu lernen.
Wieviel Kraftstoff verbraucht ihr mit dem Wohnwagen auf 100km?
Wie weit nach Norden wollt ihr noch?
LG Bastian
Freut uns zu hören, dass wir mit Geschichtsinfos keinen langweilen 😉 oder zumindest nicht alle…
Mit Wohnwagen selber ist schwierig zu beantworten. Nach inzwischen fast 3 Wochen hat sich der Durchschnittsverbrauch bei genau 5l/100km eingependelt. Allerdings ist es bisher auch noch nicht zu bergig gewesen. Der Dieselpreis ist zum Glück auch nicht so hoch wie wir ihn befürchtet (und kalkuliert) haben. Umgerechnet rund 2,30€ war in Deutschland Anfang des Jahres ja auch fast normal.
Geplant haben wir bis ganz in den Norden, bestenfalls Nordkap, aber mal sehen wie weit wir es wirklich schaffen. Irgendwann müssen wir uns dann doch wieder gen Süden richten, bevor der Herbst kommt.
Grüße Britt Und Sven
Hallo ihr beiden,
schön, dass man euch jetzt schreiben kann 🙂 !!
Ich finde eure Bilder und Berichte einfach nur super. Besonders gefallen mir die Landschaftsbilder, aber auch eure Entdeckungen (Museen, geschichtliches) sind sehr spannend. Ich verfolge eure Reise zusätzlich noch bei GoogleMaps.
Ich wünsche euch weiterhin alles Gute, schönes Wetter und eindrucksvolle Ziele.
Liebe Grüße von Margit
Danke für die netten Grüße und Wünsche.
Es ist immer wieder schön zu hören, dass ihr so viel Spaß habt uns zu folgen.
Liebe Grüße
Britt und Sven