Qualmende Füße und rauchende Wanderschuhe

Die nun folgenden Nächte verbrachten wir in Åsele, ganz in der Nähe des Nationalparks Björnlandets. In diesem wanderten wir an den kommenden Tagen wieder verschiedene Touren. Dabei liefen wir durch fast völlig naturbelassene Kiefern- & Mischwälder. Der Baumbestand lässt sich übrigens teilweise bis in die Wikingerzeit (1100 n.Chr.) zurückdatieren. Zwischendurch ging es auch immer mal durch kleine Sumpf- & Moorgebiete (hier dann auf Holzbohlen) und über die für diese Region typischen Moränenfelder aus groben Granit.

Die anschließende Verbindungsetappe, mit gut 400km unsere bislang längste, führte uns dann nach Jokkmokk. Der Grund für diese größere Entfernung ist ganz einfach. Hier „oben“ gibt es fast nix mehr, außer endlos wirkende Wälder mit kleinen Siedlungen zwischendrin, Berge, unzählige Seen und unglaublich breite Flüsse. An einem dieser Flüsse, dem Pite älv, machten wir allerdings kurz Rast, um dessen Stromschnellen, die Trollforsen zu bewundern. Einige Kilometer später, überquerten wir dann den nördlichen Polarkreis. Ab hier geht die Sonne nun gar nicht mehr unter, die Zeit der sogenannten Mitternachtssonne (besser bekannt als Polartag) hat für uns begonnen. Waren die bisherigen Nächte sowieso schon taghell (wir konnten mitten in der Nacht ohne Licht ein Buch lesen), kann man jetzt 24 Stunden am Tag die Sonne oberhalb des Horizonts sehen. Und tatsächlich konnten wir an diesem Abend bereits von unserem Stellplatz aus verfolgen, wie die Sonne zu keiner Zeit unter den Horizont sank.

Nach einem Tag Erholung (inklusive selbstgemachter Haferkekse :-P) wanderten wir zum Muddusfallet. Die insgesamt 13km lange Wanderung war teilweise in einfachere und schwerere Abschnitte gegliedert. Auf dem Weg zum Wasserfall wählten wir die schwierigeren Passagen. Wohl wissend, dass wir uns nach der Mittagspause lieber den weniger anstrengenden Weg vornehmen sollten. 😉 Am Vormittag hatte Britt ein kleines, unscheinbares Schild wenige Kilometer vor dem Parkplatz des Nationalparks entdeckt. Dieses wies auf ein Steinzeitgrab gleich neben der Schotterpiste hin. Und selbstverständlich konnten wir uns das nicht entgehen lassen. 🙂 Nach einer (überraschenderweise) weiteren 500 Meter langen „Wanderung“ auf einem Trampelpfad, gelangten wir zu einer eher unscheinbaren Steinansammlung am Ufer des Flusses Luleälven. Archäologische Untersuchungen des ca. 6,5m x 4m großen Steinfeldes ergaben, dass es sich dabei um eine ca. 7000 Jahre alte Grabstätte handelt. Zu dieser Zeit lag das Grab dabei nur ca. 1km hinter der Flussmündung in den Bottnischen Meerbusen. Heute liegt die Mündung etwa 160 km entfernt, in Luleå. Ein wirklich eindrucksvolles Maß, welches die Landhebung der gesamten skandinavischen Halbinsel gut veranschaulicht.

Mhhhh….Lecker….

4 Gedanken zu “Qualmende Füße und rauchende Wanderschuhe

  1. Hallo ihr beiden Weltenbummler,

    an dieser Stelle erwarte ich eigentlich das Rezept für die leckeren Haferkekse (mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen… :), vielleicht könnt ihr das ja nachtragen.)
    Liebe Grüße aus dem heißen Deutschland, heute sollen es wieder 35 Grad werden.

  2. Hallo Britt,
    schön, wieder etwas von dir zu hören bzw. zu lesen.
    Wir sind auch sehr gerne in Skandinavien unterwegs, dieses Jahr geht es am 9.7. los.
    Fahrt ihr in Finnland weiter oder soll es nach Norwegen gehen ? Wenn Norwegen, dann könnte man sich ja mal treffen…

    1. Hallo,

      Ja ich erinner mich, dass ihr immer gerne in Skandinavien unterwegs seid. Bei uns geht es gleich zum Nordkapp und dann weiter die Norwegische Küste wieder Richtung Deutschland runter. Wäre schön, sich mal wieder zu treffen. Wo geht es denn bei euch hin?

      Liebe Grüße aus Stabbursnes

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