Tschüss Norwegen – Hallo nochmal Schweden

Auf dem Weg zum nächsten Campingplatz nutzten wir letztmalig eine Fährverbindung, bevor es ein weiteres Mal durch den Lærdalstunnel und kurz dahinter durch den 11 km langen Gudvangentunnelen ging. Es folgte eine Vielzahl weiterer Tunneln sowie ein kurzer Halt am Tvindefossen. Kurz darauf sollte uns dann etwas vollkommen unerwartetes „begegnen“, mit dem wir nie und nimmer gerechnet hätten. Wie wir ja inzwischen wissen, beherrschen die Norweger den Tunnelbau ausgezeichnet und auch Kreisverkehre gibt es an nahezu jeder „Ecke“. 😀 Warum also nicht beides kombinieren – ein Kreisverkehr im Tunnel! Doch kaum hatten wir diesen passiert, endete schon der Tunnel und die Straße ging ohne „Umschweife“ in die Hardangerbrua über, Norwegens längste Hängebrücke. Am anderen Ende ging es unmittelbar wieder in einen Tunnel und ab durch den nächsten unterirdischen Kreisverkehr. Ein wahres Vergnügen solche Verkehrswege befahren zu dürfen.

Nachdem wir uns auf dem Platz „eingerichtet“ hatten, fuhren wir an diesem Tag noch die Nationale Touristenstraße Hardangervidda. Diese lag wieder einmal direkt vor der Tür und das tolle Wetter musste genutzt werden. Die Hardangervidda ist Europas größtes Fjell und wird von hohen Bergen und dem Gletscher Hardangerjøkulen eingerahmt. Dazu der imposante Wasserfall Vøringfossen und eine weitere Demonstration der tunnelbautechnischen Fähigkeiten dieses Landes (siehe Routenkarte).

Tunnel übereinander und spiralförmig…und diese Tunnel wurden Anfang das 20 Jh. gebaut…echt erstaunlich (Quelle: www.google.de/maps)

Am darauf folgenden Tag wanderten wir am Rand des Nationalparks Hardangervidda zum Valurfossen. Dabei liefen wir an einigen Hochmooren vorbei, wo uns eine ganze Menge gelb-oranger Moltebeeren auffielen. Hatten wir bis dahin schon häufiger die sogenannte „arktischen Himbeere“ gesehen, waren sie hier endlich auch reif. Also pflückten & vernaschten wir nebenbei mehrere Hände voll dieser überaus Vitamin-C-haltigen Beeren. 😉

Mit Stopps am Doppel-Wasserfall Låtefossen und dem 612 m hohem Langfossen gestaltete sich die nun folgende Überfahrt für uns etwas interessanter.

Hinein ins Setesdal sollte es nun gehen. Ziel war der Rygnestadtunet, eine der besterhaltenen und ältesten Hofanlagen Norwegens. Vom Mittelalter (Teile der Gebäude stammen aus dem 12. Jahrhundert) bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde diese Anlage bewirtschaftet. Leider war hier die Sommersaison schon vorbei und wir konnten die Häuser nicht betreten. Dafür genossen wir ein „zweites Frühstück“ in Form von Himbeeren. Am Wegrand zum Bauernhof wuchsen nämlich jede Menge wilde Himbeerbüsche. 😛 Anschließend verließen wir das Tal wieder und schlossen den Tag mit einer fantastischen Wanderung auf der Hardangervidda ab. Absolute Stille, Einsamkeit und ein ewig weiter Blick über das karge Fjell, so richtig etwas zum „Kopf abschalten“ (ganz im Gegensatz zu den Bergbesteigungen 😉 ).

Unsere Begrüßung auf dem Campinglatz

Norwegens größte Stabkirche in Heddal bewunderten wir auf dem Weg zum (voraussichtlich) letzten norwegischen Campingplatz unserer Reise.

Heddal stavkirka

In der Umgebung erwarteten uns dann Schauplätze zur jüngeren Geschichte des Königreichs. Zuerst besuchten wir die, in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaute, Fredriksten Festung. Bis zur Unabhängigkeit Norwegens 1905 wurde sie zwar 6mal von schwedischen Truppen belagert, dabei jedoch nie erobert. Danach fuhren wir zur ehemaligen Festungsstadt Fredrikstad und bummelten durch deren historischen Stadtkern Gamlebyen.

Am darauf folgenden Tag wanderten wir im schwedischen Nationalpark Tresticklan (der Campingplatz lag nur wenige Kilometer von der Grenze entfernt) über flache Felskuppen mit deutlich erkennbaren Schleifspuren vom Gletschereis der Eiszeit. Skandinaviens größte bisher entdeckte Felsritzung (4×1,5 m) in Form eines Schiffes erregte auf den Rückweg noch unsere Aufmerksamkeit.

Das Kapitel Norwegen ist für uns damit erst einmal abgeschlossen. Ihr könnt euch aber noch auf ein paar Berichte aus Schweden freuen. Bis dahin also. 🙂

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