(…, denn wir haben noch längst nicht alles gesehen!)
28.12.22 – 04.01.2023
Nach einem „Arbeitstag“ am Bericht, fuhren wir mitten durch Victoria’s Hauptstadt Melbourne und suchten uns einen Übernachtungsplatz in der Nähe des Wilsons Promontory Nationalparks. Diese Landzunge besuchten wir am nächsten Vormittag und konnten dabei wieder viele Kängurus, Wallabies und Emus beobachten.
Dann ging es auf der Great Alpine Road von Süd nach Nord durch die östliche Hälfte der australischen Alpen. Nach einer ruhigen Silvesternacht (private Feuerwerke sind landesweit nur mit Genehmigung erlaubt) im Mount Taylor State Forest, befuhren wir, von Bairnsdale aus, die höchstgelegene asphaltierte Straße des Landes.
Im Mount Buffalo National Park verbrachten wir den folgenden Vormittag (dann zog leider ein Gewitter auf). Hier führten uns mehrere kurze & steile Wanderpfade zu interessanten Felsformationen und einem unbeschreiblich faszinierenden 360° Blick über die viktorianischen Alpen. Anschließend erreichten wir mit Wangaratta das Ende dieser „Touristenstraße“.
Vom Campingplatz im Nationalpark ging es über Wangaratta ins Städtchen Beechworth. Zuerst betrachteten wir die Newtown Falls, bevor wir eine kleine Runde durchs Zentrum liefen. Die Architektur vieler Gebäude ist typisch für die Zeit des Goldrauschs zwischen 1850 und 1860. Im Gefängnis der Stadt waren zeitweise auch der berühmt-berüchtigte Bushranger (Gesetzlose im Outback) Ned Kelly und seine Sympathisanten inhaftiert.
Ab 04.01.2023
Ein Tag der „The Big Things“ (die großen Dinge) sollte kommen. 😉 Als erstes stand die „The Big Strawberry“ am Straßenrand. Kurz darauf kamen wir wieder in New South Wales an und konnten wenige hundert Meter weiter „The Big Murray Cod“ betrachten. Eine übergroße Darstellung eines Murray-Dorschs, dem größten reinen Süßwasser-Raubfisch Australiens und einem der größten der Welt. Nach kurzem Stopp am Blowhole von Tocumwal fuhren wir weiter ins Dorf Jerilderie. Berühmt geworden, durch den drei Tage andauernden Raubüberfall von Ned Kelly und seiner Bande. In der Siedlung raubte er nicht nur die Bank aus, schloss die örtlichen beiden Polizisten in ihren eigenen Zellen ein und nahm fast alle Einwohner als Geiseln, sondern versuchte vorrangig sein „Manifest“, bekannt als The Jerilderie Letter, veröffentlichten zu lassen. Zu guter Letzt kamen wir noch an der „The Big Spider“ und einer, für die westliche Welt seltenen, horizontalen Windmühle vorbei.
Nun besuchten wir das Roundhouse in Junee. Der größte Backstein-Lokschuppen der südlichen Hemisphäre und heutzutage noch immer teilweise in Betrieb. Die stillgelegte Hälfte dieses kreisrunden Gebäudes beherbergt ein überaus sehenswertes Museum inkl. Modelleisenbahn und alter Diesel- & Dampflokomotiven sowie mehrerer historischer Passagierwagons.
Nur wenige Kilometer von unserem Schlafplatz in Adelong entfernt, betrachteten wir die Ruinen einer Goldmine aus dem späten 19. Jahrhundert. Hier wurde (unter anderem) mit Hilfe zweier Wasserräder goldhaltiges Gestein zerkleinert und danach das Gold mit Quecksilber extrahiert. Im Anschluss genossen wir einfach die Fahrt auf Nebenstrecken durch hügelige Landschaften. In Gundagai hielten wir beim Monument „Dog on the Tuckerbox“, DEM australischen Symbol für Loyalität. Ein Hund, der die Kiste (mit Habseligkeiten und Proviant) seines Besitzers bewacht und auf dessen Rückkehr wartet. Gleich nebenan betrachteten wir eine große Koala-Statue und ein paar Kilometer weiter die Our Wombat-Skulptur im Dorf Wombat.
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der australischen Hauptstadt Canberra. Sie liegt im Australian Capital Territory, einem extra als Regierungssitz gegründetem Territorium. Nachdem wir uns das alte und das neue Regierungsgebäude angeschaut hatten, verbrachten wir den halben Tag im Nationalmuseum von Australien (Der Eintritt ist übrigens kostenlos!). Die moderne und abwechslungsreiche Art der Ausstellungsgestaltung zog uns dabei regelrecht in ihren Bann.
Unser weiterer Weg führte uns wieder an die Küste und in die sich an ihr entlangziehenden Nationalparks.
Beowa Nationalpark – Der farbenfrohen Anblick der „Pinnacles“ erwartet uns. Roter Lehmboden bedeckt hier weißen Sand.
Abenteuerliche Wanderung zu den Nethercote Falls.
Auf unseren Wanderungen im Meroo National Park trafen wir erstmals auf ein Echidna (Ameisenigel). Zusammen mit dem Schnabeltier bildet es die Ordnung der Kloakentiere. Die einzig verbliebenen, eierlegenden Säugetiere der Erde.
Fahrt über die Hampden Bridge. Die letzte erhaltene Holzhängebrücke Australiens. Das gotische Design der Sandstein-Türme erinnert an eine mittelalterliche Burg.
Neben tollen Wasserfällen und atemberaubenden Ausblicken bot uns der Morton Nationalpark das nächste Echidna. 🙂
Carrington Falls im Budderoo National Park – 90 Meter freier Fall
Wir befanden uns jetzt rund 130km südlich von Sydney, hatten allerdings noch einige Tage Zeit bis wir das Auto abgeben mussten. Also bogen wir wieder ins Hinterland von New South Wales ab und besuchten einige weitere interessante Orte und Sehenswürdigkeiten.
Halt im Städtchen Berrima. Hier steht Australiens ältestes durchgängig lizenziertes (Alkoholausschank) Gasthaus, das Surveyor General Inn.
Tahmoor Gorge – Wanderung durch eine Sandstein-Schlucht
1863 erhielt Goulburn als erster australischer Inlands-Ort das Stadtrecht. Für uns ein guter Grund, sich bei einem „selbstgeführten“ Stadtrundgang einige historische Gebäude anzusehen. 😉
Die verbleibende Zeit bis zum Abflug am 21. Januar gehen wir ganz in Ruhe an. Wir hoffen ihr seid auch schon so gespannt, wie wir, auf unsere Erlebnisse in Neuseeland. Bis dahin.
P.S.: Hier noch ein interessanter Fakt nebenbei: Im Wappen Australiens (siehe Beitragsbild) sind das Känguru und der Emu abgebildet. Beide Tiere sind bewusst gewählt worden, um den Fortschritt Australiens zu symbolisieren, denn sie sind nicht in der Lage rückwärts zu laufen.