Willkommen im Wilden Westen

31.07. – 19.08.2023

Nach problemloser Einreise in die USA besuchten wir als erstes das Little Bighorn Battlefield National Monument. Im Laufe der Geschichte kam es, trotz Abkommen zwischen großen Teilen der Ureinwohnerstämme und der Regierung, immer wieder zu Vertragsverletzung durch Goldsucher und Siedler auf der Suche nach Farmland. Daraus resultierte unter anderem auch der Great Sioux War von 1876 bis 1877. Dabei gelang an diesem Ort, unweit der Stadt Hardin (Montana), vereinten Kräften von Sioux & Cheyenne der einzige Sieg über Truppen der Regierung im Verlauf dieses Krieges. Beteiligt daran waren auch der weltbekannte Anführer Sitting Bull, der Krieger Crazy Horse und Lieutnant Colonel George A. Custer.

Als nächstes umrundeten wir auf einer Wanderung den Devil’s Tower. Die Entstehungsgeschichte dieses markanten Felsens begann vor etwa 50 Millionen Jahren. Zuerst bildete sich im Sedimentgestein eine Magmakammer, das flüssige Gestein trat jedoch nie an die Oberfläche, sondern kühlte unterirdisch ab. Anschließend verwitterten die umliegenden Schichten, weil aus weicherem Gestein bestehend, deutlich schneller und legten so die erkaltete Magma frei.

Die erste von vielen weltbekannten Sehenswürdigkeiten der Vereinigten Staaten erreichten wir am folgenden Tag, den Mount Rushmore in South Dakota. Die in die Berge der Black Hills gehauenen Skulpturen der 4 bedeutendsten amerikanischen Präsidenten haben nicht nur eine hohe symbolische Bedeutung für die US-Bürger, sondern sind auch künstlerisch ein Meisterwerk des Bildhauers Gutzon Borglum.

In Casper (Wyoming) stand das National Historic Trail Interpretive Center auf unserer Liste. Die interessante und zum Teil interaktive Ausstellung erzählt, wie sich in den Jahren 1846 – 1869 hauptsächlich Familien auf den Weg zur Pazifikküste machten, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Vorher mussten sie allerdings 4 bis 6 Monate lang mit Hilfe von Planwagen und Handkarren die unerschlossenen Weiten der Prärie durch- sowie die Rocky Mountains überqueren. Die Hauptroute führte an dieser Stelle über den Fluss Northern Platte und weiter zu einem vergleichsweise einfachen Pass über die Rockies. Nach Ende der größten Migrationswelle nutzte für 19 1/2 Monate der sogenannte Pony Express die inzwischen gut erschlossene Strecke, um wichtige Post & Nachrichten zwischen San Francisco (Kalifornien) und St. Joseph (Missouri) per Pferd zu transportieren. Mit Fertigstellung der Telegraphenleitung zwischen Ost- und Westküste im Oktober 1861 wurde dieses Geschäftsmodell allerdings überflüssig.

Auf der 2-tägigen Überfahrt in die beieinander liegenden Nationalparks Grand Teton und Yellowstone, hielten wir an Statuen zweier bedeutender Schoschonen.

Sacajawea Statue

Sie war eine Begleiterin der Expedition von Lewis & Clark (erste Expedition in den Westen nach Kauf des Louisiana Territoriums durch die US Regierung) und wurde dabei wichtige Kontaktperson zu den Ureinwohnerstämme der westlichen Regionen.

Chief Washakie

Einer der einflussreichsten und angesehensten Schoschonen Häuptlinge in der amerikanischen Geschichte.

Unser Basislager schlugen wir, aufgrund der Nähe beider Nationalparks zueinander, genau zwischen diesen auf und verbrachten gut eine Woche in dieser Gegend.

Traumhaft gelegener Stellplatz – Mitten in der Natur

Tag 1 (Grand Teton) – Wanderung um den Jenny Lake mit Abstechern zum Moose Pond, den Hidden Falls und auf den Inspiration Point. Die atemberaubendste Situation des Tages war allerdings unsere Begegnung mit einem Schwarzbär. Zum Glück war er friedliebend und rannte an uns vorbei, als er uns erkannte.

Tag 2 (Grand Teton) – Eine entspannte (und ereignislose 😉 ) Wanderung um den Phelps Lake.

Die folgenden Tage erkundeten wir dann fast jeden interessanten Punkt in (und entlang) der ca. 70 x 45 Kilometer messenden Caldera des Yellowstone, auch bekannt als Yellowstone Supervulkan.

Tag 1 (Yellowstone) – Von mehreren Aussichtspunkten genossen wir den spektakulären Blick in den Grand Canyon of the Yellowstone und die beiden Wasserfälle des Yellowstone River. Anschließend liefen wir in der Mud Volcano Area an unterschiedlichsten hydrothermalen Erscheinungen vorbei. Wir blickten auf blubbernde Schlammlöcher, einen extrem sauren Hot Pool (heiße Quelle) und die unterirdisch gurgelnde Quelle namens Dragon’s Mouth Spring. Zum Abschluss des Tages gingen wir dann noch ein Stück am Yellowstone Lake entlang.

Tag 2 (Yellowstone) – Im Midway Geyser Basin führt uns ein Wanderpfad zuerst zu den 91 Meter hohen Fairy Falls und dann vorbei am Spray Geysir zum Imperial Geysir. Doch nicht nur diesen konnten wir in aller Ruhe aus nächster Nähe bestaunen, sondern auch einen Bison-Bullen, der sich direkt am Rand des Geysirpools aufwärmte. Auf dem Rückweg zum Parkplatz „erklommen“ wir noch die Aussichtsplattform über die Grand Prismatic Spring, der größten heißen Quelle der USA (und drittgrößte der Welt). Letzter Tagesordnungspunkt war der Fountain Paint Pot Trail im Lower Geyser Basin. Hier erwarteten uns weitere heiße Quellen (Wassertemperatur bis 94°C), sprudelnde Schlammlöcher und Geysire.

Wir geben alles, um mobil zu bleiben 🙂

Tag 3 (Yellowstone) – Wanderung zu den Mystic Falls und danach weiter im Upper Geyser Basin an einer Vielzahl von heißen Quellen und Geysiren vorbei zum Old Faithful, dem wohl berühmtesten Geysir des Nationalparks. Er bricht durchschnittlich aller 90 Minuten für 1,5 – 5 Minuten aus und stößt dabei zwischen 14.000 & 32.000 Liter kochend heißes Wasser bis zu 55 m in die Höhe.

Tag 4 (Yellowstone) – Nach kurzem Standortwechsel am Vortag steuerten wir unser letztes großes Ziel im Yellowstone National Park an, die Mammoth Hot Springs. Hier betrachteten wir die weltweit größte bekannte Travertin-Terrasse (poröser Kalkstein). Verantwortlich für die Farben sind unterschiedliche Bakterienstämme, die allerdings von der Wassertemperatur in der Quelle abhängig sind. Die Farbschattierungen entstehen dann beim „Hang-hinunter-laufen“ des Wassers, wie wenn man Wasserfarbe eine Leinwand runter laufen lässt.

Yellowstone National Park – Firehole Falls

Unsere Tour führte nun zum Craters of the Moon National Monument, einem 2000 Jahre jungen Lavafeld mit Vulkankegeln & -kratern, Mini-Vulkanen und bis an den Horizont reichenden Lavafeldern.

Damit liegen schon wieder drei interessante Wochen USA hinter uns und es gibt noch so viel mehr zu erleben hier. Also bleibt neugierig was wir das nächste Mal zu berichten haben.

Ein Gedanke zu “Willkommen im Wilden Westen

  1. Hallo ihr beiden, ich will mich auch mal wieder melden. Kanada fand ich nicht so toll von den Bildern her, aber die hier sind spektakulär!!!! Solche Formen und Farben, Krater, Geysire, Wasserfälle, Tiere – so beeindruckend!!!
    Habt noch eine gute und schöne Zeit.
    Liebe Grüße
    Margit

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